Im Wintersemester 2018/19 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:
Internetgeschichte und Web History
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Werkstatt Praxistheorie
Unisono | Homepage/Plakat
Dr. Sebastian Gießmann
Im Wintersemester 2018/19 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:
Internetgeschichte und Web History
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Ich werde Facebook nicht mehr nutzen und meinen Acccount löschen. Nachdem bekannt geworden ist, in welchem Ausmaß Facebook die Datenanalyse Dritter nicht verhindert, blieb mir keine andere Wahl. Hat Cambridge Analytica wirklich die US-Wahlen zugunsten Trumps entschieden? Das wird man nicht mit letzter Sicherheit feststellen können. Aber nach allem, was nun darüber bekannt geworden ist, ist doch klar, welches Missbrauchspotenzial Facebook bietet. Man musste auch vorher schon sehr naiv sein, um dies nicht zu sehen: Für die Putins und Trumps dieser Welt sind digitale Öffentlichkeiten eine Einladung zur Manipulation.
Hilft nur Öffentlichkeit gegen diese Form der Manipulation von Öffentlichkeit? Mit Sicherheit. Aber sie muss nicht notwendigerweise in den datenintensiven Infrastrukturen stattfinden, die alle sozialen Beziehungen (bzw. deren Datenspuren und -strukturen) kapitalisieren. In diesem Sinne werde ich wieder öfter hier auf dem eigenen Blog schreiben. Ich freue mich auf Ihre und Eure Kommentare, Tweets, Blogroll-Links und Pingbacks!
Gäbe es in diesem Weblog eine Kategorie „Wiedergesehen“, dann müsste das 2010 von Tim Otto Roth mit Joseph Vogl geführte Interview ganz unbedingt in ihr enthalten sein. Von den antiken Flüchen der Orestie, über Schillers dramatische Schurkereien und die politische Ökonomie der Frühen Neuzeit nebst Geheimgesellschaften zum Parlament der Dinge – eine Tour de Force, die unbedingt inspirierend bleibt. Das Gespräch war übrigens Teil des Projekts „facing science“ und entstand anlässlich der Ausstellung 300 Jahre Wissenschaften in Berlin im Martin-Gropius-Bau.
Die vier Thesen zur Plattformgesellschaft, die Michael Seemann und ich zur re:publica 2015 formuliert haben, waren nie statisch gedacht. Also sollen sie fortwährend an die aktuellen medienkulturellen und ökonomischen Gemengelagen angepasst werden. Denn die Diskussion um die Vermittlungsleistungen und den Charakter digitaler Sozialität hat gerade erst begonnnen.
In meinem Siegener Seminar „Was ist eine Plattform?“ im Wintersemester 2015/16 (PDF) standen weniger die historischen Netzwerkeffekte und Plattformökonomien im Vordergrund, um die es uns bei der re:publica ging. Vielmehr ging es um die neuen und neuesten „sozialen Medien“. Ob des Tempos der Entwicklung sind Plattformen wie Facebook und YouTube dabei schon „alte Medien“, WhatsApp aktueller Mainstream und Snapchat vorläufig das nächste heiße Ding. Durch den Vergleich vieler aktueller Plattformen und ihrer Nutzungspraktiken lässt sich nun eine etwas andere Systematisierung vornehmen, die nach den gemeinsamen Eigenschaften der aktuellen Social-Media-Plattformen fragt – also nach ihrem Charakter als neue Vermittler.
Was also ist eine Plattform, als soziales Medium? Eine Definition könnte folgendermaßen formuliert werden:
Denn der aktuelle Strukturwandel der (privatisierten) Öffentlichkeiten ist mitnichten abgeschlossen, und kann sogar in’s gemeinschaftliche Web 0.0 zurückführen, wie ein gleichnamiges Projekt des italienischen Street-Art-Künstlers Biancoshock zeigt: