What’s Digital About Digital Communication?

Cover Working Paper What's Digital About Digital Communication?Although the distinction between digital and analog was first made in the context of automatic computers, the concepts were quickly broadened to apply to media and communication systems of all kinds. This working paper continues work on both fronts by looking at the historical broadening of the concept of digitality to include non-numerical systems of representation such as those used to encode text and pictures. This conception underlies the ability of computers to deal with things other than numbers, but it has its roots in communications theory, most famously in the work of Claude Shannon.

In parallel with our historical description of the emergence of non-numerical conceptions of digitality we broaden our analytical treatment of digitality to encompass more historical technologies and reading practices: not only adding machines and punched cards, but also musical boxes, weaving systems, movable type, and even alphabets and hand gestures.

This is a draft chapter of a book on “Defining Digitalities.” Comments are highly welcome!

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2023/24

Im Wintersemester 2023/24 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:

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Protokollieren und Formatieren: Zur Mediengeschichte des credit reports

Der Beitrag folgt protokollarischen Schreibpraktiken, die zur Ausbildung der nordamerikanischen Kultur des Kreditgebens beigetragen haben. Er rekonstruiert die institutionelle und medienpraktische Entstehung des credit report im 19. Jahrhundert. Auf dessen narrativen und klassifizierenden Bewertungen von Kreditwürdigkeit beruht, so die These, die Konjunktur des prestigeträchtigen Bezahlens mit Kreditkarten im 20. Jahrhundert. Die protokollierenden Praktiken – in der Kreditauskunft, aber auch in der Registratur von Transaktionen – führen darin zur Ausbildung von fixierenden Karten- und Datenformaten und Standardisierungen. Diese werden wiederum für die Finanzmedieninteraktion protokollarisch, d.h. vorschreibend wirksam.

Erschienen im Open Access (PDF) in dem von Peter Plener, Niels Werber und Burkhardt Wolf herausgegebenen Buch Das Protokoll.

Bar oder mit Karte? Warum wir neue Infrastrukturen des Geldes brauchen [re:publica 23: CASH]

Banner der re:publica 2023, CASH
 
Bar oder mit Karte? Oder doch per App oder Krypto-Wallet bezahlen? Wenn es um’s Geld geht, fehlt in Deutschland soziale Fantasie, Innovations- oder gar Risikobereitschaft. Diesen Zustand nehme ich nicht länger hin und frage: Welchen digitalen Euro braucht unsere Zivilgesellschaft?

Keynote auf der re:publica 2023: 6. Juni, 16.45 Uhr, Stage 1.

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Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023

Fotografie des ersten Webservers in der Ausstellung des CERN September 2022
 
Im Sommersemester 2023 biete ich – im Rahmen einer Gastprofessur für Kulturtechniken und Wissensgeschichte – folgende Lehrveranstaltungen an der Humboldt-Universität zu Berlin an:

Eine Anmeldung vorab ist nicht nötig, Sie kommen einfach in die jeweilige erste Sitzung.

  • Forschungskolloquium
    Agnes | Moodle

Das Forschungskolloquium findet en bloc am 14. und 15. Juli als Sommerkolloquium statt. Erstes Treffen zur Organisation vorab: 24. April, 18–20 Uhr (RAUM 4.05). Bitte melden Sie sich davor per eMail an christiane.gaedicke [/a] hu-berlin.de persönlich an.

Worum geht es in Vorlesung und Seminaren?

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Digital Twins and Doubles: Data of Cooperation [call for contribution]

Logo Medien der Kooperation‘Digital Twins’ are currently the most important drivers of the fourth industrial revolution. The technical products and processes that are becoming ever more complex are now developed and tested in the virtual sphere before they emerge in the ‘real’ world. Future artifacts and practices are first produced as software models and simulated as so-called digital twins. The paradigm of digital media technologies is therefore subject to fundamental change through the prevalence of digital twins in industry and research: the digital is no longer a real-time virtual representation of a real-world physical object: it is exactly the opposite and concurrently much more than that, allowing the analysis of future performances of objects without the physical presence of the objects. Digital twinning therefore promises not only the potential of making futures predictable through recognition and correlation of virtual and physical (Chun 2021), but the ability to do so without physical counterparts. „Digital Twins and Doubles: Data of Cooperation [call for contribution]“ weiterlesen

Mastodon

Logo von MastodonWer kürzere Postings lesen will oder gerne informiert wird, wenn es hier einen neuen Blogeintrag gibt, kann mir gerne auf Mastodon folgen. Meinen persönlichen Twitter-Account werde ich nur ausnahmsweise nutzen, solange das Unternehmen von Elon Musk geleitet wird. Bye bye Twitter, welcome Mastodon!

Test – Zeitschrift für Medienwissenschaft 29

Call for Paper ZfM TEST

Bereits vor Ausbruch der Covid19-Pandemie haben David Stark und Noortje Marres die fortwährende Ausweitung von Testverfahren als eine Signatur von test societies beschrieben. Sie konzentrierten sich dabei auf das wechselseitige Verhältnis von Test und Gesellschaft(en). Denn Tests finden nicht allein nur in Labor und Werkstatt, Büro oder Studio statt, sondern in sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen. Doch in welchem Verhältnis stehen Medien und Tests – historisch, in der digitalen Gegenwart, politisch und methodologisch?

Wir schlagen vor, Tests als offene Situationen zu verstehen, in denen mittels etablierter oder sich erst während des Testens etablierender Maßstäbe soziotechnisch Entscheidungen ermöglicht werden. Mit Tests wird das Neue und Unerwartbare nicht nur erkundet, sondern medial registriert, identifiziert und klassifiziert. Auf diese Art und Weise werden situierte Daten als Fakten generiert, die wiederum Entscheidungen ermöglichen. Dadurch transformiert der Test das Getestete und seine Umgebung. Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Der annoncierte Themenschwerpunkt von Heft 29 untersucht deshalb medienhistorische wie gegenwärtige Praktiken und Techniken von Testgesellschaften und fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren – ob als Sinnestest, Testbild oder Testton, Probedruck, Testvorführung, Pilotfilm, Betaversion, Test technischer Objekte und Abläufe, forensische Analyse, Wissensprüfung oder biomedizinische Zertifizierung.

Besondere Aufmerksamkeit sollen die Politiken des Testens erfahren. Testgesellschaften können kontrollgesellschaftliche Elemente enthalten, doch die Politiken von Testsituationen entfalten sich auf unterschiedliche Weisen. Anstelle direkter Überwachung dominiert das permanente monitoring. Neben der Frage, wie mit Tests Entscheidungen getroffen und Zukünfte (un)möglich gemacht werden, sollen auch die beteiligten Akteur_innen und deren Handlungsmacht problematisiert werden. Wer verfügt einen Test? Wer hat Mitsprache an Kriterien und Bedingungen? Ist eine Testsituation für alle Beteiligten überhaupt als solche erkennbar? Gerade im Kontext digitaler Plattformmedien ist dies häufig nicht der Fall. Verfahren des datenbasierten Testens kennzeichnen technisierte und digitalisierte Lebenswelten – spielerische und situierte Praktiken, mit denen opake Medientechnologien angeeignet werden («unboxing», YouTube as Test Society), aber auch großflächige Tests, die vom Stresstest des Finanzsystems über die datenintensive Sozialforschung großer Plattformen und agile Entwicklungsstrategien (ehemals Perpetual Beta) bis zur allgegenwärtigen Einrichtung von Technologien maschinellen Lernens reichen. Man könnte von einer steten Ausweitung des soziotechnischen Testens sprechen, die auch Crashtests, experimentelle Smart Cities oder die Gesundheitsvorsorge umfasst.

Kein Medium ohne Test, kein Test ohne Medien. In datenintensiven Mensch-Maschine-Netzwerken wird fortwährend geprobt und getestet. Die wechselseitige Verfasstheit von Medien und Tests erzeugt dabei eigene Herausforderungen für medienwissenschaftliche Kritik und Methoden. Während der individualisierte Turing-Test als Mythos künstlicher Intelligenz weiter tradiert wird, werden mögliche kollektive Test- und Prüfverfahren verteilten maschinellen Lernens kontrovers diskutiert, etwa unter dem Stichwort der algorithmic accountability. Wie kann die Medienkulturwissenschaft ubiquitäres Testen in seinen verschiedenen Facetten empirisch nachverfolgen? Wie kann sie kritisch in entsprechende Debatten intervenieren? Und was bedeutet dies für medienwissenschaftliche Methoden?

Wir laden dazu ein, die Medien, Mediatoren und Situationen des Testens einer genauen Prüfung zu unterziehen. Besonders willkommen sind Beiträge, die die Medialität des Testens anhand konkreter Fälle untersuchen und sich deren Politiken zuwenden. Inwiefern sind Medien grundlegend für Testpraktiken und zeitlich begrenzte Test-Situationen? Inwiefern ist umgekehrt das Testen konstitutiver Bestandteil von Medien und deren Praktiken? Auf welchen biologischen, physikalischen, bürokratischen und sensorischen Test- und Prüfverfahren beruhen Medien? Wie schreiben sich die Medien und Mediatoren des Testens in Wahrnehmung, Sozialität, Geschlecht und Kulturtechniken ein? Ebenso interessiert uns, wie Institutionen und Plattformen, aber auch Situationen und Praktiken über die anhaltende Proliferation des Testens und seiner Datenpraktiken entscheiden. Wie lassen sich Testgesellschaften durch ihre öffentlichen Kontroversen – wer testet wen unter welchen Bedingungen – verstehen? Welche Testverfahren stehen im Widerstreit zueinander und gibt es alternative Testpraktiken und -kulturen? Wie lässt sich der Zusammenhang von Medien und Tests als politische Frage denken? Wie sähen demgegenüber die Konturen einer Poetik des Testens aus? Schließlich: Wie testet die Medienwissenschaft ihre Thesen?

Einreichung kompletter Beiträge bis zum 28. Februar 2023.
Stylesheet und Call unter www.zfmedienwissenschaft.de.

Ideen für mögliche Beiträge können sehr gern vor dem Einreichen der ausgearbeiteten Texte mit der Schwerpunktredaktion besprochen werden. E-Mail für inhaltliche Rückfragen: sebastian.giessmann@uni-siegen.de, carolin.gerlitz@uni-siegen.de.

Schwerpunktredaktion: Sebastian Gießmann, Carolin Gerlitz