Vita

Sebastian Gießmann, CC-BY-SA

Ich forsche und lehre zum Verhältnis von Kulturtechniken, Medialität, Ökonomie, Praxis und Wissen. Einen besonderen Schwerpunkt lege ich auf praxistheoretisch versierte Methoden und die historische Grundierung gegenwartsbezogener Analysen. Grundlage hierfür sind die Kultur- und Mediengeschichte der Netze und Netzwerke – die Gegenstand meiner Dissertation war –, die Medien- und Sozialtheorie des Geldes, aber auch die History of Computing, ohne die die transkulturelle Ubiquität digitaler Praktiken nicht erklärbar ist. Meine Forschung ist international und interdisziplinär angelegt, folgt vor allem den jeweiligen Problemen bzw. Phänomenen und richtet die Methodenentwicklung dahingehend aus. Dies gilt für die laufenden Buchprojekte zur Praxeologie, Finanzmediengeschichte, Digitalität und History of Networking ebenso wie für die Ideengenerierung und Umsetzung von Drittmittelprojekten.

Als Medienkulturwissenschaftler interessieren mich aktuell v.a. eine Anthropologie der Interkorporealität, Formen des juridisch-technischen Mikrokontraktualismus, Infrastrukturen der Identifizierung und eine kritische Wissenschafts- und Technikforschung im Anschluss an Susan Leigh Star. Ein bleibender Impuls meiner Forschung bleibt das plurale Verhältnis von Materialität, Kultur und Wissen – insbesondere in Gestalt der Dinge, ihrer Ästhetik, Ökonomien, Infrastrukturen, Sammlungen, Nutzungen und Umnutzungen als Teil einer „Materialität der Kooperation“.

Universität verpflichtet zu zukunftsorientiertem Engagement. Ich lege neben der Forschung gerade meine Lehre als integralen Teil eines solchen Engagements in aktuellen und zukünftigen Medienkulturen an. Zugleich verstehe ich mich als (digitaler) Bürgerrechtler und interveniere in laufende gesellschaftliche Diskussionen, etwa zum digitalen Geld und anderen Eskalationen sozialer Medien. Ich bin verheiratet, Vater zweier Töchter, Feminist und setze mich aktiv für die Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft ein.

Elternzeit September bis Dezember 2016, Oktober bis Februar 2019/20; Pflegezeit 2006 und 2010