„Techno-utopianism is dead: Now is the time to pay attention to the inequality, marginalization, and biases woven into our technological systems.“ This quote on the MIT Press website is an excellent motto for this provocative collection.
I am very glad to co-host the European book launch of YOUR COMPUTER IS ON FIRE together with Armin Beverungen. Feel free to join us on April 28, 7pm CET, via Zoom! Please register via email at cdcforum [/at/] leuphana.de for videoconferencing details. And yes, this is a joint event of Siegen University’s CRC „Media of Cooperation“ and Leuphana University’s „Centre for Digital Cultures“ .
Die dreckige Wäsche wird immer zum Schluss gewaschen. Yasha Levines furiose Abrechnung mit dem Surveillance Valley setzt auf den letzten Seiten zum Rundumschlag an. Egal ob Edward Snowden, Jacob Applebaum, Roger Dingledine oder die Electronic Frontier Foundation: Für Levine spielen die Aktivisten rund um die Verschlüsselungssoftware Tor allzu naiv das Spiel von Geheimdiensten und Militärs mit, ohne sich kritisch mit der Herkunft ihrer favorisierten Technologien auseinander zu setzen. Levine, Sohn russischer Einwanderer und investigativer Journalist, hält sich hingegen an die Devise follow the money. Er beginnt sein Buch mit der bekannten Geschichte von Sputnik-Schock und Vietnamkrieg, die in den USA der 1960er-Jahre staatliche Forschungsgelder im ungeahnten Umfang mobilisierten. Er widmet sich der Advanced Research Projects Agency (ARPA), die auf dieser Basis als Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums gegründet wird.
Als Urszene der digitalen Überwachung fungieren in Surveillance Valley die strategischen Aktivitäten der ARPA zur Aufstandsbekämpfung im Project Agile. Sie beruhten auf einer Analyse des Militärgeheimdienstmanns William Godel: Angesichts der militärischen Fehler der französischen Kolonialmacht in Vietnam lautete dessen Schlussfolgerung, dass zukünftige counterinsurgency kleinteiliger, verdeckt, mit mehr High-Tech und psychologischer Kriegsführung operieren müsse. Noch vor Ausbruch des Vietnamkrieges baute die ARPA daher für das Pentagon gezielt Überwachungsstationen in Vietnam auf. Im Rahmen von Operation Igloo White wurden – weitestgehend ohne Erfolg – tausende Sensoren und Mikrofone im Dschungel platziert.