Künstliche Intelligenz zwischen Spezialisierung und Universalisierung

Cologne Media Conversations Künstliche Intelligenz zwischen Spezialisierung und Universalisierung

Auf welche Zukunft in welchen neuen Umgebungen muss sich die Medien- und Kulturtechnikforschung angesichts der rezenten Konjunktur von Künstlicher Intelligenz ausrichten?

Der Vortrag kommt hierzu auf eine grundsätzliche Frage von Marcel Mauss zur Konstitution von Techniken zwischen speziellen und allgemeinen Zwecken zurück. Er bietet, erstens, eine kurze Lagebeschreibung zur gegenwärtigen Entwicklung des maschinellen Lernens und neuerer KI zwischen Spezialisierung und Universalisierung.

Kern meiner Argumentation ist, zweitens, eine natur- und kulturtechnische Genealogie. Sie fragt nach der historischen Wiederkehr konnektionistischer Praktiken, Algorithmen, Denk- und Handlungsstile als Bedingung der aktuellen KI-Technologien. Wie konnten aus biologischen Neuronen artifizielle neuronale Netze werden, die als infrastrukturelle Grundierung Künstlicher Intelligenz fungieren?

Auf dem Spiel stehen dabei, drittens, die Medien selbst. Sie werden aufgrund der Naturalisierung und Habitualisierung von konnektionistischer KI zu statistisch operationalisierten, datenintensiven Netzwerken.

Künstliche Intelligenz zwischen Spezialisierung und Universalisierung:
Eine Wette mit Marcel Mauss
Cologne Media Conversations no. 55

Dienstag, 21.01.2025, 12–13.30 Uhr
Universität zu Köln, Hauptgebäude, Hörsaal VIII

Theatre of Memory: Transdisziplinäres Symposium zur Neuronästhetik

Rauminstallation Sonapticon von Tim Otto Roth, Tieranatomisches Theater, Berlin 2024. Fotografie Sebastian Gießmann, CC-BY-SA
 
Mit dem Sonapticon von Tim Otto Roth wird Musik sprichwörtlich nervös: Ein ganzer Raum verwandelt sich in ein Netzwerk von interagierenden Tönen, die grundlegende Vorgänge in Nervenzellen widerspiegeln, die uns zu fühlenden und denkenden Wesen machen. Der begehbare, immersive Klangraum aus miteinander kommunizierenden Lautsprechern macht es nicht nur möglich, in die Netzwerkstruktur einzutauchen, sondern zugleich kann man mit dieser über Töne und Geräusche interagieren. Wenn man ein Gefühl für die Abläufe bekommen hat, dann lässt sich mit dem Sonapticon auf völlige neue Art und Weise musizieren – eine Musik, die eine Idee der kognitiven Prozesse gibt, die in ihrer Komplexität für uns nach wie vor ein Geheimnis bleiben.

Theatre of Memory:
Transdisziplinäres Symposium zur Neuronästhetik

Tagungsbericht [crossposting von imachination.net]
Berlin, 26. und 27. Januar 2024
In Kontext der Ausstellung des Sonapticon von Tim Otto Roth im Tieranatomischen Theater

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