Im Wintersemester 2021/22 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:
- Einführung in die Medienwissenschaft 1
Unisono | Moodle - mit Anne Röhl (Kunstgeschichte): Textile Information? Praktiken des Textilen in Künsten und Medien
Unisono | Moodle - Testen, Testen, Testen
Unisono | Moodle
Die Lehrveranstaltungen finden seit Dezember 2021 digital statt. Worum geht es in den Seminaren?
Einführung in die Medienwissenschaft 1+2
Das Seminar dient der Einführung in grundlegende und aktuelle Ansätze der Medienwissenschaft sowie ihrer wissenschaftlichen Arbeitsweisen.
Erstens bietet die Lehrveranstaltung einen historischen und systematischen Überblick über verschiedene Ansätze der Medienwissenschaft, und verschafft Studierenden damit inhaltliche Ankerpunkte für ihr weiteres Studium und eine grundlegende medientheoretische Kompetenz. Zweitens befähigt das Seminar Studierende dazu, verschiedene Ansätze der Medienwissenschaft ihren Phänomenen, Objekten, Methoden, Konzepten und ihrem Erkenntnisinteresse nach einzuordnen und zu bewerten. Drittens vermittelt die Lehrveranstaltung grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken und fachspezifische Arbeitsweisen, und initiiert eine medienwissenschaftliche Reflektion derselben.
Textile Information? Praktiken des Textilen in Künsten und Medien
Textile Medien und Kulturtechniken wurden lange unterschätzt. Mit unserem gemeinsamen, interdisziplinären Seminar zwischen Kunstgeschichte und Medienwissenschaft wollen wir die konstitutive kulturtechnische Funktion textiler Medien theoretisch erarbeiten und an konkreten Positionen aus den Bereichen Kunst und Design erkunden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Wahlverwandtschaften zwischen textilen Medien, dem „Sozialen Band“ der Anthropologie und Soziologie und den Beziehungen zwischen Weberei, Textilien und (digitaler) Informationsverarbeitung und Mustererkennung. Sofern es die pandemische Situation zulässt, findet im Rahmen des Seminars eine eintägige Exkursion zu Tomás Saracenos Installation In Orbit im K21 statt. Die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre auch englischer Texte wird vorausgesetzt.
Testen, Testen, Testen
»Der Film macht die Testleistung ausstellbar, indem er aus der Ausstellbarkeit der Leistung selbst einen Test macht.« Ausgehend von dieser Beobachtung Walter Benjamins erarbeitet das Lektüreseminar eine Medien- und Praxistheorie des Testens. Während Medien-, Literatur-, Kulturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte bisher das Experiment in den Vordergrund gestellt haben, ist ihnen die Alltäglichkeit des Testens weitestgehend fremd geblieben. Wenn Tests offene Situationen darstellen, über was entscheiden Gesellschaften, wenn sie sich als ›Testgesellschaften‹ (Noortje Marres) formieren? Wie werden aus Praktiken des Testens Kulturtechniken des Erprobens, Prüfens und Zertifizierens? Wir werden hierzu auf Basis intensiver Textlektüre (Boltanski/Thévenot, Avital Ronell, Lawrence Busch) eigene Beobachtungen zu historischen und aktuellen Test-Situationen erarbeiten.