Im Wintersemester 2018/19 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:
Internetgeschichte und Web History
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Werkstatt Praxistheorie
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Dr. Sebastian Gießmann
Im Wintersemester 2018/19 biete ich folgende Lehrveranstaltungen in der Siegener Medienwissenschaft an:
Internetgeschichte und Web History
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Werkstatt Praxistheorie
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Das Interesse dieses Texts gilt einem praxistheoretischen Vokabular, das sowohl für die Geschichte digitaler Medien geeignet ist als auch für die Erforschung rezenter digitaler Medienkulturen, ihrer Öffentlichkeiten und Infrastrukturen. Die folgenden Ausführungen adressieren daher einerseits durch Praktiken hervorgebrachte Eigenschaften und andererseits analytisch bestimmbare sozio- und kulturtechnische Charakteristika von Medien, die sich aus den Gebrauchsformen heraus verallgemeinern lassen.
PDF-Datei des Artikels (Lizenz: CC BY-NC-ND).
Erschienen in der Zeitschrift für Medienwissenschaft 19 (2018), S. 95-109.
The article intertwines the history of the American credit card, its standardization, and interactional realization with the latest developments in payment systems. Understanding both credit cards and systems like Apple Pay or blockchain-based applications as part of an administrative longue durée, it argues for a different understanding of the Internet of Things. It should be understood both as a technical-informational and as an accounting infrastructure, with tensions arising between both segments.
Check out the full text, published in Administration and Society’s special issue on ICT@Administration at https://doi.org/10.1177/0095399718794169.
Blockchains in Action assumes that development and transformation processes can be observed in local material practices of cooperation. We understand blockchains as infrastructural and public media. Their capacities for mediation only become observable in practice, which we approach through a combination of ethnography and media theory.
You are working on a blockchain-based project and want to get into conversation with us? We’d be glad to! Please contact us at sebastian.giessmann@uni-siegen.de and ronja.trischler@uni-siegen.de or via Twitter: @blockchainsIA.
Starting grant at the CRC “Media of Cooperation”,
Siegen University, 2018–2019
Es wird ein aufregendes Sommersemester: Im Bachelor werden aus den Siegener „Einführungen in die Medienwissenschaft“ nun thematische Seminare. Der Einführungskurs ist ein Kunststück für sich, denn er muss die handwerklichen Dinge mit der inhaltlichen Diskussion verbinden. Ziel ist das Schreiben der ersten eigenen wissenschaftlichen Hausarbeit, mit allem was dazugehört: Eine Fragestellung finden, Material generieren und sortieren, Schreiben.
Im Master unterrichte ich „Theorien des Geldes“ – ein Kurs, auf den ich mich wirklich sehr freue. Denn man kann sagen, dass dieser klassische Gegenstand der Medien- und Kulturtheorie in den letzten Jahren wenig Aufmerksamkeit im Fach erfahren hat. Ausnahmen wie Jens Schröters und Anna Echterhölters Arbeiten bestätigen hier eher die Regel. Auch aus diesem Grund versucht das Seminar ein Update in Richtung „digitales Geld“ – ohne vorauszusetzen, dass es dieses überhaupt gibt. Wie verstehen wir Geld im Zeitalter der Kryptowährungen?
Ebenfalls wieder für alle Master-Studierende geöffnet ist die „Werkstatt Praxistheorie“, in der aktuelle medien- und sozialtheoretische Fragestellungen mit prominenten Vortragsgästen diskutiert werden. Zu Gast sind im Sommersemester die Soziologin Silvia Gherardi, die Wissenschaftsforscherin Natasha Myers, die Kunsthistorikerin Ann-Sophie Lehmann und der Literaturwissenschaftler Carlos Spoerhase.
PS. Dieser Blogpost wird laufend aktualisiert.
Ich werde Facebook nicht mehr nutzen und meinen Acccount löschen. Nachdem bekannt geworden ist, in welchem Ausmaß Facebook die Datenanalyse Dritter nicht verhindert, blieb mir keine andere Wahl. Hat Cambridge Analytica wirklich die US-Wahlen zugunsten Trumps entschieden? Das wird man nicht mit letzter Sicherheit feststellen können. Aber nach allem, was nun darüber bekannt geworden ist, ist doch klar, welches Missbrauchspotenzial Facebook bietet. Man musste auch vorher schon sehr naiv sein, um dies nicht zu sehen: Für die Putins und Trumps dieser Welt sind digitale Öffentlichkeiten eine Einladung zur Manipulation.
Hilft nur Öffentlichkeit gegen diese Form der Manipulation von Öffentlichkeit? Mit Sicherheit. Aber sie muss nicht notwendigerweise in den datenintensiven Infrastrukturen stattfinden, die alle sozialen Beziehungen (bzw. deren Datenspuren und -strukturen) kapitalisieren. In diesem Sinne werde ich wieder öfter hier auf dem eigenen Blog schreiben. Ich freue mich auf Ihre und Eure Kommentare, Tweets, Blogroll-Links und Pingbacks!
It is my great pleasure to welcome you to “Repositories in Cooperation”. Our panel for “Varieties of Cooperation” developed out of preparatory work for the Collaborative Research Center „Media of Cooperation“, in which we have attempted to refocus and reappropriate Susan Leigh Star’s and James Griesemer’s original notion of the boundary object. Within our 2015 workshop on “The Translation of Boundary Objects” we have started to re-engage with a more specific understanding that returns to Star’s list of four type of boundary objects: repositories, ideal types, coincident boundaries and forms/labels. The results of this have now been published in German as “Grenzobjekte und Medienforschung”, along with a translation of ten seminal texts by Star and her collaborators. As Erhard Schüttpelz has shown in his commentary on “This is Not a Boundary Object” all four types deal with the relation between modularity and extendability, with the relation between “parts” and “wholes”. [1]
The following article discusses the combination of graphical methods and network thought in early sociology. It combines a case study of Jacob Levy Moreno’s sociometric work and diagrammatic practice with media-theoretical thoughts about the characteristics of network diagrams. These are understood as inscriptions that perform both an act of drawing and writing at the same time. Moreno’s mappings, as well as other early visual techniques of social research, are understood along Michel Serres’ understanding of the network diagram as a topological narration. Seen from the vantage point of a history of knowledge, Moreno’s sociometric and performative practices can not only be understood as a contribution to social network thought, but as actual research on the cooperative character of human interaction.
Susan Leigh Stars (1954–2010) Werk bewegt sich zwischen Infrastrukturforschung, Sozialtheorie, Wissenschaftsgeschichte, Ökologie und Feminismus. Die wegweisenden historischen und ethnografischen Texte der US-amerikanischen Technik- und Wissenschaftssoziologin liegen mit diesem Band erstmals gesammelt auf Deutsch vor. Ihre Arbeiten zu Grenzobjekten, Marginalität, Arbeit, Infrastrukturen und Praxisgemeinschaften werden interdisziplinär kommentiert und auf ihre medienwissenschaftliche Produktivität hin befragt.
Mit Kommentaren von Geoffrey C. Bowker, Cora Bender, Ulrike Bergermann, Monika Dommann, Christine Hanke, Bernhard Nett, Jörg Potthast, Gabriele Schabacher, Cornelius Schubert, Erhard Schüttpelz und Jörg Strübing.
„Grenzobjekte und Medienforschung“ ist im Open Access verfügbar.
Das Forschungskolleg der Universität Siegen vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal den „FoKoS-Zukunftspreis“ für wegweisende, gesellschaftlich relevante interdisziplinäre Forschungsarbeiten. Ich freue mich sehr, dass die fachübergreifende Jury das Buchprojekt „Susan Leigh Star: Grenzobjekte und Medienforschung“ mit ausgezeichnet hat. Die Herausgabe des Bandes war für mich und Nadine Taha eine Herzensangelegenheit – selten gibt es Texte, bei denen man selber immer wieder denkt: Susan Leigh Star und ihre Ko-Autorinnen müssen im deutschsprachigen Raum noch viel bekannter werden! Die Preisverleihung findet am 24. Oktober, ab 17.15 Uhr in den Räumen des Forschungskollegs Siegen statt (Weidenauer Str. 167, 57076 Siegen).
Unser Buch enthält neben erstmalig übersetzten Texten der amerikanischen Technik- und
Wissenschaftsforscherin auch ausgewählte Kommentare aus Sozial-, Kultur- und Technikwissenschaften sowie der Sozioinformatik. Mit „Grenzobjekte und Medienforschung“ versuchen wir, die interdisziplinäre Produktivität von Stars Denken für die Kooperations- und Medienforschung auszuloten. Die Entdeckung dieser bekannten Unbekannten – so Monika Dommann in einem der im Band enthaltenen Kommentare – sollten sich die Sozial- und Kulturwissenschaften, aber auch alle an der Entstehung der digitalen Gesellschaft interessierten Leserinnen und Leser nicht entgehen lassen.
Mehr Informationen zum Buch, das im Open Access und als gedrucktes Buch verfügbar ist, gibt es beim transcript-Verlag.
Presseschau:
„Wegweisende Erkenntnisse: Forschungskolleg der Universität Siegen vergab 1. Zukunftspreis“ , SiegerlandKurier, 26.10.2017.
„Junge Wissenschaftler der Extraklasse“, Siegener Zeitung, 25.10.2017, S. 5.