Noch ist es ganz frisch erschienen, Tobias Harks‘ und Sebastian Vehlkens Buch zu den „Media and Mathematics of Dynamic Networks“. Es dokumentiert die Beiträge des Berliner Blankensee-Kolloquiums aus dem Jahr 2012. Tagung und Band sind konzeptionell gegen eine Trennung von Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften ausgerichtet – das Konzept der Nachbarschaftstechnologien soll selber interdisziplinäre Nachbarschaften ausloten.
Dabei wäre die gemeinsame Sprache zuerst eine mathematische, geprägt von Modellierungen und Simulationen, die Agentenverhältnisse in „kleinen“ Interaktionen mobilisiert. Spiel- und netzwerktheoretische Ansätze aus den „hard sciences“ bilden dafür den Ausgangspunkt. Meinem ersten und sehr vorläufigen Lektüreeindruck nach gehen gerade die kultur- und medienwissenschaftlichen Beiträge des Bandes über diese gemeinsame Basis weit hinaus. Sie widmen sich vielmehr Mikrologiken des Vermittelns in ebenso relationalen wie dynamischen nachbarschaftlichen Verhältnissen. Wie sehr diese die Grenzen der Berechenbarkeit herausfordern – und vielleicht sogar sprengen -, kann man nun in dem mit einem wunderbaren Cover ausgestatteten Buch nachlesen. „Neighborhood Technologies“ weiterlesen